Ziel der Task Force ist die Ausarbeitung eines Kriterienrahmens zur Umwidmung bestehender Erdgasleitungen für den künftigen Wasserstofftransport. Diese Kriterien bilden die Grundlage für die europäischen Zehnjahrespläne (TYNDP) der Netzplanung und leisten damit einen essenziellen Beitrag zum Aufbau eines grenzüberschreitenden, resilienten und nachhaltigen Wasserstoffnetzes.
Bestehende Infrastruktur zukunftssicher machen
Im Zentrum des Ansatzes steht die Idee, bestehende Erdgasleitungen möglichst kosteneffizient, sicher und nachhaltig weiterzuverwenden – anstatt neue Leitungen zu errichten. Damit lassen sich nicht nur Investitions- und Genehmigungskosten senken, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen und die Umsetzung beschleunigen. Der Entwurf des Kriterienkatalogs wurde beim Kopenhagener Energieinfrastrukturforum 2025 vorgestellt und wird aktuell im Rahmen eines europaweiten Konsultationsprozesses weiterentwickelt.
Prominente Beispiele für diesen Ansatz liefern Projekte wie der SoutH2 Corridor, der zu rund zwei Dritteln aus umgewidmeten Gasleitungen bestehen soll. Projekte wie dieses zeigen, welches Potenzial in der Bestandsinfrastruktur steckt. Diese und andere Initiativen verdeutlichen, wie wichtig ein koordinierter europäischer Fahrplan und ein klar definierter Bewertungsrahmen für die Transformation bestehender Netze sind.
Technische, wirtschaftliche und regulatorische Dimensionen
Der Kriterienrahmen basiert auf vier Säulen:
- Technische Machbarkeit – etwa hinsichtlich Material, Druckverhältnissen oder Betriebssicherheit
- Versorgungssicherheit – unter Berücksichtigung nationaler und europäischer Anforderungen
- Wirtschaftlichkeit und Marktintegration – durch Vergleich mit Neubauten und Bewertung der Systemeffizienz
- Einbindung relevanter Stakeholder – wie Regulierungsbehörden und Marktteilnehmer
„Es geht darum, fundierte Entscheidungen zu treffen: Was lässt sich technisch sicher umstellen, ohne die Gasversorgung zu gefährden, und wo ist ein Umbau wirtschaftlich sinnvoll?“ – Manfred Cadez
Unser Beitrag zur Energiezukunft Europas: Bestehende Infrastruktur nachhaltig und zukunftsorientiert nutzen.